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Pfeilschwanzkrebse, aus der Installation "Tiktaalik", Öl über Acryl auf Leinwand, 160 x 179 cm, 2018 - 2019,  Preis auf Anfrage

René Böll

 

Beispiele der Evolution

 

vom Hadaikum, über Tiktaalik und Galápagos, bis hin zum Urwald Südamerikas

 

Seit ich durch einen Zufall im Fernsehen einen Bericht über die bahnbrechenden Forschungen und Ausgabungen von Neil Shubin und seinem Team über das Tiktaalik genannte Tier, dass wohl als eines der ersten das Meer verlassen hat und auch an Land gelebt hat, gesehen hat, hat mich dieses Wesen fasziniert.

 

Ich werde ausgehen vom Hadaikum, über das Präkambrium, in dem sich die ersten Lebewesen, z.B. die Cyanobakterien bildeten, die zentrale Arbeit wird dann zu Tiktaalik im Oberdevon vor ca. 380 Millionen Jahren sein, dann der Blaufußtölpel, den ich wie auch die Meerechse auf Galápagos beobachtete, eine Arbeit zu den Fröschen und anderen Tieren aus den Urwäldern Ecuadors, bis hin zum Holozän, zum Menschen.

 

Es ist vielleicht eine romantisierende Vorstellung, aber irgendwie glaube ich, dass diese Tatsache auch viel mit der Entstehung der Menschheit zu tun hat und wir noch viel vom Meer in uns tragen:

 

Auszug aus der Zeitschrift „Mare“,

„Immer ist es offenbar unser Inneres, welches uns antreibt, unser Äußeres in eine möglichst enge Verbindung mit dem Meer zu bringen, und dieser nahezu metaphysische Drang zum Wasser hat bis hin in die Metaphorik seinen Nachklang. Was dabei den wenigsten Menschen bewusst sein dürfte: Unsere maritime Innen-Außen-Verbindung ist nicht nur emotionaler, sondern auch chemischer Natur. Es ist nämlich so, dass unser Blut und das Meerwasser einander so ähneln wie sonst kaum zwei natürliche flüssige Substanzen. Anders ausgedrückt: Beim menschlichen Blut handelt es sich um jene Flüssigkeit, die ihrer Zusammensetzung nach dem Meerwasser am nächsten kommt und umgekehrt. Man könnte auch sagen: Blut ist leicht verändertes Meerwasser, auch wenn leider nicht ganz zutrifft, was manche übereifrigen Ozeanophilen zeitweilig zu wissen meinten, dass nämlich der Salzgehalt von Blut und Meerwasser sogar identisch sei.

Tatsache ist nun einmal, dass der Salzgehalt der Weltmeere durchschnittlich um die drei Prozent beträgt, der unseres Blutes jedoch unter einem Prozent liegt. Erstaunliche Tatsache ist aber auch: Es sind dieselben 84 Elemente - die Hälfte aller heute bekannten -, die sich blutförmig in uns sowie wässrig in jenen Ozeanen befinden, welche zusammen jenes feuchte Element ausmachen, das unseren Globus bedeckt und beherrscht und uns ewiglockend, wogend, beruhigend, herausfordernd anzieht oder erschreckt, wenn es als Tsunami zur Bestie erwacht.
Ob Natrium, Kalzium, Brom, Schwefel oder Phosphor - all diese Substanzen fließen in unseren Adern in ähnlicher Zusammensetzung wie in den Wassern der Meere, die mehr als zwei Drittel der Erdoberfläche bedecken - eine flüssige Masse, die 1338 Milliarden Kubikmeter ausmacht. So viel Blut wird zum Glück niemals fließen können. Angesichts der Tatsache, dass jeder Mensch etwa fünfeinhalb Liter Blut in sich hat, würde wohl aller Lebenssaft der Heutigen wie je Verblichenen zusammengenommen kaum mehr sein können als eine rosa Träne im Ozean.“
Aus: Salz in unseren Adern von Benjamin Worthmann, Mare, No. 54, Februar 2006

 

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